Annette et Lubin


Handlung | Schlüsselwerk des Musiktheaters | Entstehung | Musik und Intertextualität | Hybridedition


Annette et Lubin in historisch-kritischer Hybridedition

Die in Vorbereitung befindliche Edition zeigt den literarisch-musikalischen Text dieser opéra comique gemäß der ursprünglichsten verfügbaren Quellenüberlieferung, d. h. auf Basis der im Zuge der ersten Aufführungsserie in Paris in der ersten Jahreshälfte 1762 publizierten Text- und Musikdrucke. Im Fokus der Edition liegt insbesondere die Herstellung einer vollständigen Orchesterpartitur, die sich durch die Kombination der historisch überlieferten originalen Einzelstimmendrucke und Reduktionspartituren durchgängig für die Vaudevilles ebenso wie für die Arietten rekonstruieren lässt. Der Partiturband wird, im Wechsel mit den gesungenen Nummern, den gesamten Dialogtext enthalten, um so das Spezifische der Gattung hervortreten zu lassen und die musikalische Komödie in Gänze erfahrbar zu machen. Zudem erschließt und dokumentiert die Edition in umfassender Weise die vornehmlich über die Fremdmelodien, aber auch über Textzitate in Annette et Lubin präsenten Anspielungen, Subtexte und Kontexte.
Die Anlage als Hybridedition erlaubt es dabei, die gedruckte musikalisch-textliche Partituredition und eine elektronische Textedition mittels Konkordanzlisten und mittels eines gemeinsamen elektronischen Annotationsapparates miteinander zu verschalten. Im vorliegenden Fall bot es sich aufgrund des unmittelbaren Zusammenhangs und der grundlegenden Übereinstimmung des Wortlauts der musikalischen und textlichen Überlieferung an, nicht von Grund auf zwei Editionen (etwa ‘Text’ und ‘Partitur’) herzustellen, sondern vielmehr eine einzige Edition, die aber in zwei je vollständigen ‘Ansichten’ präsentiert wird: zum einen ‘rein literarisch’ in Edirom (d. h. hier erscheinen auch die Gesangsnummern in ihrer dichterischen Form), zum anderen ‘musiktheatral’ im gedruckten Band, im für die Gattung charakteristischen Wechsel von Musik und Dialog.