Prima la musica e poi le parole
Handlung | Historischer Kontext | Entstehung | Besetzung | Rezeption | Metamelodramma und Intertextualität
Live-Mitschnitt (erstellt von Mitarbeitern der OPERA-Redaktion) „Musik im Landtag“ (Mainz) vom 28. Mai 2013 mit reduziertem Ensemble, Sopran: Elisabeth Scholl
Recitativo „Non dubitar, verrò“
Aria „Là tu vedrai chi sono“
Zu diesem Werk sind der Klavierauszug käuflich und leihweise sowie die Stimmen leihweise erhältlich.
PERSONEN
Eleonora - Sopran
Tonina - Sopran
Dichter - Bass
Maestro - Bass
ORCHESTER
Oboe I, II, Clarinetto I, II, Fagotto I, II;
Corno I, II, Tromba I, II;
Archi, Basso continuo
Handlung
Vom Grafen Opizio ergeht die Anordnung, binnen vier Tagen eine neue Oper zu verfertigen. Zu Beginn sehen wir Maestro und Poeta im Disput über die Vorgehensweise: Der Kapellmeister, der seine Musik schon fertig hat, fordert vom Dichter, die Verse nach der vorhandenen Musik einzurichten. Die Primadonna Eleonora tritt hinzu und gibt eine Kostprobe ihres Könnens. Sie singt eine Arie aus der Opera seria Giulio Sabino. Eine weitere Nummer aus dieser Oper folgt, in welcher Dichter und Komponist Statistenfunktion haben. Sie müssen kniend die Kinder von Sabino mimen, das restliche Personal wird von zwei Stühlen repräsentiert. Die vorgestellte Szene mündet unweigerlich in eine Groteske. Nach dem Abgang von Eleonora setzen sich Dichter und Komponist erneut mit dem Problem auseinander, bereits existente Musik neu zu textieren bzw. die Musik auf vorhandenen Text zu setzen, was einen längeren Disput zur Folge hat. Die Soubrette Tonina, Vertreterin des Buffa-Genres, erscheint und reklamiert eine entsprechende Musik für sich. Sie gibt eine (parodistische) Ombra-Szene sowie anschließend eine Stotter-Arie zum Besten. Der Maestro teilt ihr mit, dass er eine Arie für sie verfasst habe, die sie nun ,vom Blatt‘ zu singen beginnt. Eleonora tritt wieder ein und sieht ihre künstlerische Nebenbuhlerin im Vorteil: Als Primadonna reklamiert sie die erste Arie für sich. Der Streit kulminiert in der Konstellation, dass beide Sängerinnen ihre Arie(n) gleichzeitig singen. Das Nebeneinander von Seria und Buffa-Gesang führt schlussendlich zu einer ,friedlichen Koexistenz‘, welche die erhitzten Gemüter beruhigt und alle in einen versöhnlichen Schlussgesang einstimmen lässt.